Carlos Pola

Carlos Pola – Innovation, Verantwortung und echte Partnerschaft

Wenn wir von Direktbeziehungen sprechen, meinen wir nicht bloß ein paar nette Besuche auf der Farm. Wir meinen langfristige Zusammenarbeit auf Augenhöhe – mit echtem Austausch, Vertrauen und gegenseitiger Weiterentwicklung. Carlos Pola aus El Salvador ist für uns genau das: unsere längste und prägendste Direktbeziehung. Seit Beginn unserer Rösterei beziehen wir Kaffee von ihm – und jedes Jahr erinnert uns diese Zusammenarbeit daran, warum wir tun, was wir tun.

Wer ist Carlos Pola?

Carlos Pola stammt aus einer Familie mit langer Kaffee-Tradition, doch er ist alles andere als ein „klassischer Kaffeefarmer“. Er ist studierter Ingenieur, Innovator und Beobachter. In seiner Arbeit auf der Farm „Finca Las Brisas “ in der Region Santa Ana verbindet er traditionelles Wissen mit einem zutiefst zukunftsorientierten Ansatz: nachhaltig, analytisch und qualitätsgetrieben.

Seine Farm liegt auf etwa 1.300 m Höhe am Hang des Vulkans Ilamatepeq, wo Nebel und konstante Feuchtigkeit ein ideales Mikroklima für den Kaffeeanbau schaffen. Doch das eigentliche Besondere ist, wie Carlos dieses Potenzial nutzt – wissenschaftlich, klar, und mit echter Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt.

Vom Farmer zum Forscher

Was uns an Carlos beeindruckt: Er denkt Kaffee nicht nur als Produkt, sondern als System. Er erforscht Bodenleben, testet Fermentationen, hinterfragt gewohnte Methoden. Für ihn ist Qualität keine Frage des Glücks, sondern das Ergebnis von Neugier, Wissen und präziser Arbeit. Auf seiner Farm wird nicht einfach „geerntet“, sondern selektiv gepflückt, sortiert, mikrofermentiert, sonnengetrocknet – je nach Varietät und Zielprofil. Jede Charge wird dokumentiert, jede Methode getestet, verbessert, weiterentwickelt.

Gleichzeitig bleibt Carlos am Boden – im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist oft selbst auf dem Feld, kennt jede Pflanze, jede Parzelle. Seine Mitarbeitenden sind Teil dieses Entwicklungsprozesses, nicht bloß Arbeitskräfte. Faire Löhne, soziale Sicherheit und respektvoller Umgang sind für ihn selbstverständlich.

Unsere gemeinsame Entwicklung

Wir haben von Carlos gelernt – und mit ihm gemeinsam unseren Kaffeeansatz weiterentwickelt. Mit ihm konnten wir früh verschiedene Aufbereitungsarten testen: Natural, Honey und anaerobe Fermentation – immer im Dialog, immer mit dem Ziel, den Charakter des Kaffees noch klarer herauszuarbeiten. Die Kaffees von Carlos sind für uns nicht einfach Rohstoffe, sondern lebendige Geschichten: von Boden, Klima, Sortenvielfalt – aber eben auch von einem Menschen, der mit ganzer Überzeugung arbeitet.

Jedes Jahr bekommen wir neue Lots, kleine Experimente, Überraschungen. Einige seiner Kaffees sind elegant und floral, andere wuchtig und fruchtbetont – aber immer sauber, balanciert und ausdrucksstark. Unsere Kund:innen schätzen sie genauso wie wir: Carlos’ Kaffees sind fester Bestandteil unseres Sortiments und spiegeln das wider, was wir bei Patap wichtig finden – Herkunft, Haltung, Handwerk.

Direkter geht nicht

Unsere Zusammenarbeit mit Carlos ist geprägt von Transparenz: Preise, Erntemengen, Verarbeitungsschritte – alles offen, nachvollziehbar und fair. Die Preisverhandlungen führen wir direkt, ohne Zwischenhändler. Was wir zahlen, deckt nicht nur die Produktionskosten, sondern ermöglicht Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Innovation auf der Farm.

Die Kaffees von Carlos sind nicht bio-zertifiziert, aber in vielerlei Hinsicht nachhaltiger als viele zertifizierte Produkte. Keine synthetischen Mittel, kein Raubbau an Böden oder Wasserressourcen. Stattdessen Fruchtwechsel, Kompostierung, schattenspendende Diverspflanzen und aktive Humuspflege. Er lebt die Prinzipien, die andere nur bewerben.

Warum wir diese Beziehung schätzen

Carlos ist für uns kein Lieferant, sondern Partner. Seine Arbeit inspiriert uns, seine Klarheit bringt uns weiter. Und sein Kaffee erinnert uns daran, dass guter Geschmack und soziale Verantwortung kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig bedingen.

Wenn du also einen Kaffee von Carlos trinkst, trinkst du mehr als nur Geschmack. Du trinkst eine Haltung. Eine Haltung, die sagt: Es geht anders. Es geht besser. Und es beginnt bei Menschen wie Carlos Pola.